Das Problem des „grünen Tarifs“ führte dazu, dass der staatliche „Ukrenergo“ vor dem Krieg gezwungen war, externe Kredite aufzunehmen, und nun Gefahr läuft, aufgrund der Unfähigkeit, diesen Verpflichtungen nachzukommen, in Zahlungsverzug zu geraten. Dies erklärte der Ökonom und Mitglied des Economic Discussion Club Oleg Pendzyn.
„Grüne Zölle“ seien politisch motiviert, was laut dem Experten außer Zweifel stehe. Tatsächlich wurden diese Tarife jedoch auf Kosten der Stromverbraucher finanziert, was zu einer Anhäufung erheblicher Schulden führte. Nach Beginn des Krieges in der Ukraine wurde die Situation bei der Rückzahlung der Schulden, die Ukrenergo im Rahmen staatlicher Garantien zur Deckung „grüner“ Verpflichtungen übernommen hatte, kritisch.
„Ukrenergo kann durch Vereinbarungen mit Partnern einen Zahlungsausfall vermeiden, aber das Problem des ‚grünen Tarifs‘ muss noch gelöst werden“, sagte Pendzyn.
Er betonte auch, dass sich die Tarife für neue Einrichtungen, die nach dem vorletzten Jahr eingeführt wurden, praktisch nicht von den üblichen unterscheiden. Das Problem liegt in den Schulden, die sich aufgrund der in den ersten Jahren ihres Bestehens eingeführten Tarife angesammelt haben. Der Experte betonte, dass die Entscheidung zu dieser Situation auf Landesebene getroffen werden sollte.
Es sei daran erinnert, dass Ukrenergo vor dem Krieg ein externes Darlehen in Höhe von 825 Millionen US-Dollar im Rahmen staatlicher Garantien aufgenommen hat, um Schulden gegenüber privaten Produzenten im Rahmen des „grünen Zolls“ zurückzuzahlen. Mit diesen Mitteln wurden 22 Milliarden Griwna ausgezahlt, das ist zehnmal mehr, als das Unternehmen während des Krieges für den Schutz seiner Anlagen ausgegeben hat.
Am 9. November muss „Ukrenergo“ 119 Millionen Dollar oder fast 5 Milliarden Griwna aus dem „grünen“ Darlehen zurückzahlen. Die Situation sorgt bei Experten für Beunruhigung und stellt die finanzielle Stabilität des Unternehmens in Frage.