Im Juli wurden in der Ukraine drei Fälle einer neuen Unterart des „Omicron“-Coronavirus namens „FLiRT“ entdeckt. Diese Fälle wurden letzte Woche registriert: zwei in Kiew und einer in der Region Iwano-Frankiwsk. Nach Angaben des stellvertretenden Gesundheitsministers Igor Kuzin wurde der neue Stamm bei zwei Frauen und einem über 60-jährigen Mann nachgewiesen.
Der „FLiRT“-Stamm ist ein Ableger von Omicron und weist spezifische Mutationen im Spike-Protein auf, die es dem Virus ermöglichen, effektiver in Zellen einzudringen und der Immunantwort teilweise zu entgehen. Dies bedeutet, dass auch zuvor geimpfte Personen erkranken können, obwohl die Immunität nach Impfungen das Risiko einer schweren Erkrankung verringert.
Derzeit hat die WHO keine detaillierte Einschätzung der Gefährlichkeit des neuen Stamms abgegeben, betonte jedoch, wie wichtig es sei, die Situation auf der Ebene jedes Landes zu überwachen. Untersuchungen zeigen, dass bestehende Impfstoffe, einschließlich Auffrischimpfungen, weiterhin wirksam schwere Formen von COVID-19 verhindern, obwohl sie die Möglichkeit einer Infektion mit der neuen Variante des Virus nicht vollständig ausschließen können.
Gleichzeitig wurde in Kiew in den letzten Wochen ein deutlicher Anstieg der Inzidenz von COVID-19 verzeichnet. Seit Anfang Juli ist die Zahl der Krankenhauseinweisungen in der Hauptstadt um ein Vielfaches gestiegen. Gab es zu Beginn des Monats 20 Patienten mit COVID-19 und einen mit Verdacht in Kiewer Krankenhäusern, ist ihre Zahl jetzt auf 73 Personen gestiegen, darunter 18 Kinder. Der durchschnittliche tägliche Krankenhausaufenthalt beträgt etwa 20 Patienten.
Im Juli wurden in Kiew 900 Fälle von COVID-19 registriert, im Juni waren es weniger als 200. Seit Jahresbeginn sind in der Hauptstadt 52 Menschen an dem Coronavirus gestorben. Die Bewohner der Stadt werden dringend gebeten, bei den ersten Krankheitssymptomen die Regeln der Selbstisolation strikt einzuhalten und sich für eine rechtzeitige Behandlung an einen Arzt zu wenden.