Das Ministerkabinett der Ukraine hat eine neue Initiative zur Verschärfung der Sanktionen gegen Staaten, gegen die die ukrainische Regierung Sanktionen verhängt hat, gebilligt. Gemäß den neuen Änderungen des ukrainischen Sanktionsgesetzes ist geplant, die Nutzung von Software und Websites mit Bezug zu sanktionierten Ländern, insbesondere der Russischen Föderation, zu verbieten.
Der Minister für digitale Transformation, Mykhailo Fedorov, bestätigte, dass der neue Gesetzentwurf die bestehende Gesetzgebung durch die Erweiterung der Liste sektoraler Sanktionen ändern soll. Zu den wichtigsten Bestimmungen der vorgeschlagenen Änderungen gehören:
- Verbot von Software aus sanktionierten Ländern: Der Gesetzentwurf verbietet die Verwendung von Software, die von natürlichen oder juristischen Personen aus sanktionierten Ländern entwickelt wurde.
- Beschränkungen für Produkte von Unternehmen mit sanktionierten Investitionen: Programme, die von Unternehmen erstellt werden, deren genehmigtes Kapital sich im Besitz von sanktionierten Staaten befindet, sind verboten.
- Verbot von Software von Unternehmen, die von terroristischen Organisationen kontrolliert werden: Software, die sich im Besitz von Unternehmen befindet, die von Organisationen oder Einzelpersonen kontrolliert werden, die an terroristischen Aktivitäten beteiligt sind, wird ebenfalls verboten.
- Verwendung von Code aus sanktionierten Produkten: Software, die den Quell- oder Objektcode anderer sanktionierter Produkte verwendet, ist verboten.
- Verbot von Webseiten sanktionierter Personen oder Organisationen: Der Gesetzentwurf sieht außerdem ein Verbot des Zugangs zu Webseiten vor, die sanktionierten Personen oder Organisationen gehören.
Diese Initiative ist eine Fortsetzung der Kampagne zur Blockierung russischer Dienste in der Ukraine, die bereits 2018 begann. Damals wurden die beliebten sozialen Netzwerke Odnoklassniki und VKontakte sowie Yandex-Dienste und einige russische Software, insbesondere das Buchhaltungsprogramm 1C, verboten.
Im April 2023 wandte sich der IT-Verband der Ukraine mit einer Initiative zum Verbot russischer Software in staatlichen Unternehmen an das Ministerium für digitale Transformation. Die Verbandsführung wies darauf hin, dass in EU-Ländern neu registrierte Klone russischer Software wie BAS ERP, AmoCRM und Bitrix weiterhin in der Ukraine im Einsatz seien und ebenfalls Sanktionen unterliegen sollten.

