Die Zeitung „New York Times“ veröffentlichte auf der Titelseite einen Artikel, der einen wichtigen Trend in der öffentlichen Meinung der Ukraine hervorhebt: Immer mehr Ukrainer zeigen sich zu Friedensgesprächen mit Russland bereit. Dies zeigt einen deutlichen Wandel in der Wahrnehmung möglicher Wege zur Beendigung des Konflikts, von der kategorischen Ablehnung jeglicher Vereinbarungen hin zur Offenheit für künftige Kompromisse.
„Umfragen und jüngste Äußerungen der Staats- und Regierungschefs des Landes zeigen eine spürbare Verschiebung in der Diskussion über Friedensgespräche – von ‚niemals eine Einigung‘ hin zu ‚irgendwann einem möglichen Kompromiss‘“, heißt es in dem Artikel.
Die Zeitung zitiert eine Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie, wonach ein Drittel der Befragten einer Abtretung eines Teils des russischen Territoriums zur Beendigung des Krieges zustimmen würde. Das ist dreimal mehr als vor einem Jahr.
„Immer mehr Menschen sind bereit. Und der Hauptgrund sind die unerfüllten Erwartungen des letzten Jahres, weil viele Menschen größere Hoffnungen hatten“, zitiert die Veröffentlichung die Worte des Geschäftsführers von KMIS, Anton Hrushetskyi.
Die Zeitung sprach auch mit mehreren Ukrainern, die den Satz wiederholen: „Ein schlechter Frieden ist besser als ein guter Streit.“