Die ukrainische Sängerin und Eurovision-Gewinnerin von 2004, Ruslana Lyzhychko, steht im Zentrum eines internationalen Skandals um Urheberrechtsverletzungen. Ruslanas Kompositionen wurden in der vietnamesischen Musikszene entdeckt und unter dem Namen des einheimischen Künstlers Ho Quynh Huong veröffentlicht, der sie als ihre eigenen Werke ausgab.
Dabei geht es nicht nur um das legendäre Lied „Wild Dances“, mit dem Ruslana Weltruhm erlangte, sondern auch um ihre anderen Titel – „Arkan“, „Dance with the Wolves“ und „Tell Me“. In ihrem Facebook-Post betonte die Sängerin, dass alle Exklusivrechte an diesen Kompositionen ausschließlich ihr als Autorin und Interpretin zustehen.
Ruslana erklärte, dass sie 2005 tatsächlich einen Vertrag unterzeichnet habe, der es ihr erlaubte, eine Coverversion von „Wild Dances“ für die Veröffentlichung auf CD in Vietnam zu erstellen. Diese Erlaubnis gewährte ihr jedoch keine Rechte, die Urheberschaft zu ändern, das Lied unter einem anderen Namen zu bearbeiten oder es auf digitalen Plattformen zu verbreiten, die es damals noch nicht einmal gab.
Laut der Sängerin hat sich Huong faktisch das Recht angeeignet, als Songwriter aufzutreten, was eine grobe Verzerrung des Konzepts der Kreativität an sich darstellt. „Musik kann um die Welt reisen, aber der Respekt vor dem Autor ist das, was Inspiration von Diebstahl unterscheidet“, bemerkte Ruslana.
Die Künstlerin betonte, dass die Ersetzung der Urheberschaft keine Interpretation, sondern eine Verletzung unveräußerlicher Rechte sei, die nicht einfach „formalisiert“ oder „übertragen“ werden könnten. Sie fügte hinzu, dass sie stets die Freiheit des Schaffens unterstütze, sich jedoch kategorisch gegen unehrliche Manipulationen ausspreche, bei denen die Prinzipien von Respekt und Ehrlichkeit verloren gingen.
Die rechtliche Abwicklung des Vorfalls wurde an Comp Music Publishing übergeben, das Ruslana als Rechteinhaberin vertritt. Das Label bereitet bereits entsprechende rechtliche Schritte vor.