Immer mehr ukrainische Teilnehmer wählen eine ausländische Bildung: Österreich ist einer der Führer

Die Zahl ukrainischer Schüler und Studenten, die im Ausland studieren möchten, steigt rasant. Laut dem Bildungsunternehmen „Look Wider“ stieg die Zahl der Bewerbungen für ein Studium an ausländischen Universitäten allein im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent. Zu den Zielländern zählen Österreich, Deutschland, Polen, Großbritannien und die USA.

Österreich hat sich zu einem der attraktivsten Länder für ukrainische Studierende entwickelt. Laut Statistiken des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der ukrainischen Studierenden an österreichischen Universitäten von 2021 bis 2024 von 2.077 auf 3.324 – ein Zuwachs von 60 Prozent.

Österreich ist ein neues Bildungszentrum für Ukrainer

Der Gründer des Unternehmens „Look Wider“, Dmytro Vyhovsky, merkt an, dass Österreich heute mehr als 15 englischsprachige Studiengänge speziell für Ukrainer anbietet. Darunter befinden sich renommierte Bildungseinrichtungen wie die Universität Wien, die Technische Universität Graz, die Wirtschaftsuniversität Wien, die Technische Universität Wien, die Universität Innsbruck, die Webster University of Vienna und die Modulare Universität Wien.

„Während des Krieges ist es unsere Mission, ukrainischen Studenten zu helfen, eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu erhalten, auch im Ausland, und sie nach Abschluss ihres Studiums in die Ukraine zurückzubringen, damit sie Teil des Wiederaufbaus der Wirtschaft werden können“, betont Vyhovsky.

Warum gehen Ukrainer zum Studieren ins Ausland?

Das wachsende Interesse an einem Studium außerhalb der Ukraine steht in direktem Zusammenhang mit dem umfassenden Krieg, den Russland gegen unser Land führt. Zerstörte Infrastruktur, Unterbrechungen des Unterrichts durch Beschuss und Luftangriffe, die zeitweilige Besetzung von Gebieten – all dies macht eine stabile Ausbildung in vielen Regionen unmöglich. Völkerrechtsexperten bezeichnen solche Aktionen, insbesondere im Kontext der gezielten Zerstörung des Bildungssystems, als Elemente eines Völkermords am ukrainischen Volk.

Daten und Prognosen

Einer Studie der saveD möchten 26 % der ukrainischen Jugendlichen im Ausland studieren. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Studienanfänger in der Ukraine: Im Jahr 2024 begannen 80.000 Studierende weniger ihr Studium als im Jahr 2023.

Das ukrainische Bildungsministerium berichtet außerdem, dass sich im Jahr 2023 rund 400.000 ukrainische Schüler im Ausland aufhielten. Experten gehen davon aus, dass sich künftig viele von ihnen für ein Auslandsstudium entscheiden werden.

Diesen Trend bestätigt auch die Geschäftsführerin von „Look Wider“, Oleksandra Kovalska: „2023 erhielten wir 6.600 Aufnahmeanträge, 2024 waren es 8.500 und 2025 bereits im ersten Quartal 3.100. Das ist fast doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum 2023.“

Aussichten für die Zukunft

Trotz der schwierigen Lage unterstützen Bildungsunternehmen weiterhin ukrainische Studierende. Gleichzeitig bleibt die Frage: Wird die Ukraine diese jungen Fachkräfte auch in Zukunft gewinnen können? Sicherlich nur unter den Bedingungen von Sicherheit, Stabilität und einer klaren staatlichen Bildungsstrategie.

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