Auf dem Buchmarkt der Ukraine gibt es Unternehmen, die über eine ukrainische Registrierung verfügen, aber Beziehungen zu Russland unterhalten. Nach Rechercheergebnissen des „Sensor“-Verlags gemeinsam mit „Molfar“ wurde festgestellt, dass solche Verlage weiterhin staatliche Zuschüsse erhalten.
Eines dieser Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des Alpina Publisher Ukraine, der dem russischen Geschäftsmann Oleksiy Ilyin gehört. Derzeit hat das Unternehmen weder seine Position zu den Ereignissen im Zusammenhang mit der groß angelegten Invasion geäußert noch seine Schließung oder seinen Rückzug aus dem ukrainischen Markt angekündigt.
Eine weitere in der Ukraine tätige russische Verlagsgruppe ist „Azbuka-Atticus“, zu der Verlage wie „Mahaon-Ukraine“ und „Native language“ gehören. Im Jahr 2021 verkaufte der Eigentümer von „Azbuka-Atticus“ Oleksandr Mamut, der von den ukrainischen Behörden sanktioniert wurde, sein Unternehmen an Oleh Novikov. Im Jahr 2022 änderte der Verlag „Mother Tongue“ jedoch seinen Namen und meldete sein Unternehmen in der Ukraine neu an.
Das Unternehmen „Exmo-AST“, das in Russland führend im Bereich Buchverlag ist, hatte zuvor einen maßgeblichen Einfluss in der Ukraine. Derzeit gibt es keinen offiziellen Vertriebspartner in der Ukraine, aber es gibt Unternehmen, mit denen Forscher eine enge Verbindung zu Russland festgestellt haben, nämlich mit „Exmo“. Darunter sind die Verlage Bookchef, „Fors Ukraine“ und der Online-Shop book24.ua.
Im Jahr 2003 gründeten Exmo und der ukrainische Geschäftsmann Yaroslav Marynovych die Exmo-Ukraine LLC, doch während des Krieges im Jahr 2014 gab Marynovych den Abbruch der Beziehungen zur Russischen Föderation bekannt. Später wurde das Geschäft auf die Rentnerin Ludmila Boschko übertragen, die den Ermittlern als Scheinperson gilt. Sie ist Eigentümerin der „Distributive Book Trading Company“ und der „Force Ukraine“, die unter anderem die Marken „Exmo“ besitzt.
Generaldirektor von Bookchef ist Oleksandr Kirpichev, der zuvor die „Distribution Book Trading Company“ leitete. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Yaroslav Marynovich Miteigentümer der Bukva-Buchhandlungen ist und über seine polnische juristische Person indirekt Eigentümer der Verlagsgruppe KM-Books ist.
„KM-Books“ weist darauf hin, dass die Untersuchung manipulativ und falsch sei und weist jeglichen Bezug zu „Force Ukraine“, book24.ua und Bookchef zurück. Darüber hinaus haben Unternehmen wie Vivat, Yakaboo und Knygarnya Ye bereits die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Bookchef-Verlag angekündigt.