Die Vereinigten Staaten und die Ukraine haben sich auf einen aktualisierten 19-Punkte-Plan zur Beendigung des Krieges geeinigt, doch die heikelsten Elemente des Dokuments werden auf Präsidentenebene entschieden, berichtet der Telegraph unter Berufung auf Quellen, die mit den Gesprächen in Genf vertraut sind.
Laut dem Bericht könnten direkte Gespräche zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj bereits diese Woche beginnen. Auch ein möglicher Besuch des ukrainischen Präsidenten in Washington wird inoffiziell diskutiert. Das Weiße Haus erklärt jedoch, dass für diese Woche kein offizielles Treffen angesetzt sei.
Die zentrale Frage der Territorien und künftigen Sicherheitsgarantien zwischen den USA, der NATO und Russland bleibt umstritten. Der ursprüngliche 28-Punkte-Entwurf, der laut „Telegraph“ weitreichende territoriale Zugeständnisse der Ukraine vorsah, wurde reduziert. Die Parteien beschlossen, die heikelsten Bestimmungen in Klammern zu setzen und sie den persönlichen Verhandlungen der Staats- und Regierungschefs zu überlassen. Es wird erwartet, dass Trump vor einem möglichen Treffen mit Selenskyj auch Wladimir Putin konsultieren wird.
Gleichzeitig äußerten europäische Länder Skepsis hinsichtlich der Erfolgsaussichten der Genfer Gespräche. Der Kreml wies am Montag den Gegenvorschlag der EU zur Anpassung des gemeinsamen US-russischen Plans zurück. Quellen des Telegraph in europäischen Diplomatenkreisen berichten, dass noch erhebliche Überarbeitungen des Dokuments nötig seien und die fehlende Zustimmung Moskaus die Aussichten für die Gespräche ungewiss mache.
Vor diesem Hintergrund beriefen der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron ein Treffen der „Koalition der Willigen“ in Genf ein, doch ihre Teams erhielten die endgültige Fassung des Friedensplans nicht. Die europäischen Staats- und Regierungschefs beschlossen, unabhängig voneinander zu handeln und beschleunigten die Pläne, der Ukraine 140 Milliarden Euro aus den Erlösen eingefrorener russischer Vermögenswerte zukommen zu lassen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete die Gespräche in Genf als „gute Fortschritte“, doch Bundeskanzler Friedrich Merz merkte an, dass echte Fortschritte erst möglich seien, wenn Russland am Verhandlungstisch sitze.
Die Financial Times berichtete zuvor, dass der US-Friedensplan von 28 auf 19 Punkte reduziert worden sei, die Details der gestrichenen Bestimmungen wurden jedoch nicht offengelegt. Laut dem Bericht einigten sich beide Delegationen darauf, dass die politisch heikelsten Entscheidungen von Trump und Selenskyj in einem direkten Dialog getroffen werden sollten.

