In der Ukraine könnte ein legaler Markt für virtuelle Vermögenswerte entstehen. Die Werchowna Rada unterstützte in erster Lesung den Gesetzesentwurf Nr. 10225-d, der die Legalisierung des Kryptomarktes vorsieht und die Regeln für seine Besteuerung festlegt.
Der Antikorruptionsausschuss des Parlaments hat bereits auf die Gefahr von Korruptionsmissbrauch im Gesetzentwurf hingewiesen. Insbesondere räumt das Dokument der Marktaufsichtsbehörde Befugnisse ein, die denen von Ermittlungsbehörden ähneln. Dazu gehört das Recht, Räumlichkeiten zu besichtigen, Dokumente und Datenträger zu beschaffen, Beweise zu sammeln und Zeugen zu befragen.
Auch die Hauptdirektion für Wissenschaft und Experten der Werchowna Rada bestätigte, dass ein solches Modell mit Risiken verbunden sei.
Als Reaktion auf die Kritik versprach der Mitinitiator des Gesetzentwurfs, Danylo Hetmantsev, dass er diese Normen vor der zweiten Lesung überprüfen werde.
Ein wichtiger Punkt bleibt offen: Der Gesetzentwurf legt nicht fest, welche Stelle den Krypto-Markt regulieren soll. Experten zufolge schafft dies die Grundlage für potenziellen Missbrauch.
Was sieht der Gesetzentwurf vor?
Laut Volksabgeordnetem Oleksiy Zhmerenetsky basiert der Gesetzentwurf auf der europäischen MiCA-Verordnung, wurde aber an die ukrainischen Gegebenheiten angepasst. Das Dokument sieht Folgendes vor:
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Lizenzierung von Kryptoplattformen, Anforderungen an deren Kapital, Transparenz und KYC-Verfahren („Know Your Customer“);
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Einführung von Meldevorschriften für Transaktionen;
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Klassifizierung virtueller Vermögenswerte: Kryptowerte, elektronische Geldtoken (EMTs) und Asset-Backed Tokens (ARTs).
Für die zweite Lesung sind Änderungen geplant, die gemeinsam von den Ausschüssen und dem Ministerium für Digitale Transformation erarbeitet werden sollen.