Die Nachfrage nach als „gesund“ vermarkteten Lebensmitteln und Getränken steigt, doch Experten warnen vor irreführenden Etiketten. Viele dieser Produkte enthalten genauso viel freien Zucker wie herkömmliche Süßigkeiten und überschreiten damit die empfohlene Tagesdosis.
Freier Zucker ist Zucker, der bei der Verarbeitung zugesetzt wird oder in Sirupen, Säften, Honig und Fruchtpürees vorkommt. Er lässt den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen, verhindert ein Sättigungsgefühl und fördert übermäßiges Essen. Erwachsenen wird empfohlen, nicht mehr als 30 g freien Zucker pro Tag zu konsumieren, Kindern zwischen 4 und 10 Jahren 19–24 g. Tatsächlich liegt der durchschnittliche Konsum doppelt so hoch wie diese Grenzwerte.
Experten weisen auf Produkte hin, die oft Zucker verstecken:
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Fettarmer Joghurt kann über 45 Gramm Zucker pro Tasse enthalten.
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„100% natürliche“ Fruchtsäfte sind nicht immer gesund – sie enthalten wenig Ballaststoffe und genauso viel Zucker wie Cola.
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Sportgetränke, Eistee und aromatisierter Kaffee können 30–45 g Zucker pro Portion enthalten.
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Proteinriegel, Kinderfrühstücksflocken und „Fitness“-Frühstücksflocken enthalten ebenfalls oft viel Zucker.
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Obstkonserven und Fertig-Smoothies werden oft mit Sirup und Aromen gesüßt, was den Zuckergehalt erhöht.
Um die negativen Auswirkungen zu minimieren, raten Ernährungswissenschaftler: Süßigkeiten sollten mit Proteinen, Ballaststoffen und gesunden Fetten kombiniert werden. Zucker sollte nicht auf leeren Magen gegessen werden. Die Süße sollte schrittweise reduziert werden, und Desserts und Smoothies sollten selbst zubereitet werden. Wichtig ist es, auf die Nährwertangaben zu achten und möglichst naturbelassene Produkte zu bevorzugen.

