Langes Sitzen, wie es typisch für Büroarbeit und einen sitzenden Lebensstil ist, belastet das Herz-Kreislauf-System stark. Es beeinträchtigt die Funktion der Blutgefäße, trägt zu Bluthochdruck bei und kann sich negativ auswirken. Eine neue Studie, veröffentlicht in Verywell Health, hat gezeigt, dass bestimmte Lebensmittel die durch langes Sitzen verursachten Schäden teilweise ausgleichen können.
Hierbei handelt es sich um Flavanole, antioxidative Verbindungen, die in Kakao, Tee, Beeren, Äpfeln und bestimmten Gemüsesorten vorkommen. An der Studie nahmen 40 gesunde junge Männer teil. Vor einer zweistündigen Sitzphase trank ein Teil der Teilnehmer ein flavanolreiches Kakaogetränk. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Gruppe deutlich geringere Blutdruckschwankungen aufwies als die Kontrollgruppe.
Forscher weisen darauf hin, dass andere Lebensmittel mit hohem Flavonolgehalt eine ähnliche Wirkung haben können, darunter ungesüßter Kakao, grüner und schwarzer Tee, Spinat, Grünkohl, dunkle Beeren, Pflaumen und Nüsse. Jeanette Andrade, Ernährungswissenschaftlerin und außerordentliche Professorin an der Universität von Florida, merkt an, dass farbintensive Obst- und Gemüsesorten wie Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren und dunkelgrünes Blattgemüse besonders viele dieser Verbindungen enthalten.
Das Kakaogetränk in der Studie enthielt etwa 695 mg Flavanole – etwas mehr als die empfohlene Tagesdosis von 400–600 mg aus Lebensmitteln. Zum Vergleich: Eine Tasse Tee enthält 120–320 mg Flavanole und eine Portion Brombeeren etwa 65 mg. Die Teilnehmer tranken den Kakao kurz vor dem Hinsetzen, was möglicherweise die maximale Wirkung erzielt hat.
Die Hauptautorin der Studie, außerordentliche Professorin Catarina Rendeiro von der Universität Birmingham, erklärt, dass Flavanole etwa zwei Stunden nach dem Verzehr ihren Höchstwert im Blut erreichen. In diesem Zeitraum wirken sie am stärksten auf die Blutgefäße und verbessern deren Funktion. Gleichzeitig werden Flavanole aus verschiedenen Lebensmitteln unterschiedlich schnell vom Körper aufgenommen: Sie gelangen schneller ins Blut als solche aus Zitrusfrüchten.
Experten betonen, dass trotz der Vorteile von Flavanolen regelmäßige Pausen und Bewegung weiterhin die wichtigste Empfehlung zur Reduzierung der negativen Auswirkungen von langem Sitzen darstellen. Stehen, kurze Spaziergänge oder Aufwärmübungen haben einen deutlich stärkeren Effekt auf die Verbesserung der Durchblutung. Flavanolreiche Lebensmittel können eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn langes Sitzen im Büro unvermeidbar ist.

