Die Streitkräfte der Ukraine überraschten die Welt mit ihrem Einmarsch in die Region Kursk in Russland, der zu einem der unerwartetsten und gewagtesten Schritte während des Krieges wurde. Doch wie lange wird die Ukraine dieses Territorium behalten können? Laut Professor Michael Clarke, Sicherheits- und Verteidigungsanalyst von Sky News, ist dieses Militärmanöver nicht Teil der langfristigen Strategie der Ukraine und wird wahrscheinlich nur wenige Wochen dauern.
Professor Clark glaubt, dass der Hauptgrund für die begrenzte Haftzeit der Druck ist, den diese Tatsache auf den Kreml ausübt. Für Wladimir Putin ist die Wahrung der territorialen Integrität Russlands ein zentraler Aspekt seines politischen Überlebens. Dem Analysten zufolge muss die russische Führung klar zeigen, dass „russisches Land heilig ist“ und dass eine Invasion russischen Territoriums nicht ohne harte Reaktion bleiben wird. Angesichts der Tatsache, dass Russland seit 1941 keine solche Invasion erlebt hat, stellt der Vorfall eine echte Herausforderung für Putin dar, der es sich zu diesem Zeitpunkt nicht leisten kann, Schwäche zu zeigen.
Andererseits betont Clark, dass die Ukraine dieses Gebiet nicht lange halten müsse. Der politische Effekt ist bereits erreicht: Die ukrainische Invasion schuf eine neue Front und demonstrierte die Stärke und Entschlossenheit Kiews. Dieser Schritt erregte die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft und verstärkte die Unterstützung des Westens.
Clark stellt fest, dass sich die Streitkräfte nicht das Ziel gesetzt haben, die Region Kursk für längere Zeit zu halten. Seiner Meinung nach werden die ukrainischen Truppen ihre Mission als erfüllt betrachten, wenn sie das eroberte Gebiet einen Monat oder sechs Wochen lang halten können. Während dieser Zeit werden sie möglicherweise versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, um ihre Position im Krieg zu stärken. Danach werden sie wahrscheinlich planen, ihre Streitkräfte aus der Region abzuziehen.
Die ukrainische Invasion der Region Kursk ist ein wichtiger taktischer Schachzug, der jedoch wahrscheinlich nicht zu einer langfristigen Besetzung führen wird. Professor Michael Clark ist überzeugt, dass die Hauptaufgabe der Ukraine bei diesem Manöver darin bestand, politischen und militärischen Druck auf Russland auszuüben, was bereits Früchte getragen hat. Allerdings deuten realistische Prognosen darauf hin, dass das Halten dieses Territoriums wahrscheinlich nicht länger als ein paar Wochen dauern wird.