Territoriale Beschaffungszentren haben nun die Möglichkeit, die meisten staatlichen elektronischen Register der Ukraine zu nutzen, um Informationen über Bürger direkt von ihren Arbeitsplätzen zu erhalten. Diese Innovation wird das Sammeln von Daten über Wehrpflichtige vereinfachen und die Notwendigkeit vermeiden, Razzien in Städten zu organisieren, um ihren möglichen Aufenthaltsort zu ermitteln.
Einerseits wird dieser Ansatz die Arbeit des Militärs erleichtern und den Frieden im Leben der Bürger gewährleisten. Andererseits besteht die ernsthafte Gefahr, dass die erlangten personenbezogenen Daten für illegale Zwecke verwendet werden. Rechtsanwalt Stanislav Liflyanchyk untersuchte diese Situation und teilte seine Gedanken über die möglichen Folgen für eingezogene Ukrainer mit, wobei er sowohl positive als auch negative Aspekte der Neuerungen identifizierte.
Gleichzeitig verabschiedete die Werchowna Rada der Ukraine einen Gesetzentwurf mit dem Titel „Über Änderungen bestimmter Gesetze der Ukraine zur Verbesserung des Verfahrens zur Verarbeitung und Nutzung von Daten in staatlichen Registern für die militärische Registrierung und den Erwerb des Kriegsveteranenstatus während des Kriegsrechts“ (Nr. 10062). Dieser Gesetzentwurf sieht Reformen vor, die darauf abzielen, die Prozesse der Verarbeitung und Nutzung von Daten in staatlichen Registern zu verbessern, insbesondere für die militärische Registrierung und die Feststellung des Status eines Kriegsveteranen während des Kriegsrechts.
Dank Neuerungen im militärischen Abrechnungssystem werden Menschen nicht mehr auf der Straße gefangen sein. Der Anwalt geht davon aus, dass das Wehrpflichtigenregister auf Basis des „Oberig“-Systems erstellt wird. Derzeit wird dieses System manuell ausgefüllt, wenn Personen selbst Archive betreten. Darüber hinaus gelangen auch Informationen über Personen, die auf der Straße erwischt werden, in das System „Oberig“. Allerdings haben nicht alle Militärangehörigen auf der Straße Zugang zu diesem System, was den Territorialbeschaffungszentren (TCC) Schwierigkeiten bereitet.
Probleme entstehen, wenn eine Person den Status „Teilnehmer an Feindseligkeiten“ erlangen, Änderungen in den Unterlagen vornehmen oder Angaben zum Wohnort machen muss. Laut Anwalt Stanislav Liflyanchyk wird TCC nun Zugang zu anderen Registern haben, wie z. B. Steuern, Eigentumsrechte, Migrationsdienst usw. Dadurch erhalten sie aktuelle Daten über den Status der Bürger unter Berücksichtigung ihres Meldeortes und ihres tatsächlichen Wohnsitzes.
Dieser Ansatz wird es der TCC ermöglichen, die Logik effektiv zu nutzen, um Bürger zu lokalisieren, insbesondere um ihren Arbeitsplatz, ihr erhaltenes Gehalt und ihren tatsächlichen Aufenthaltsort zu bestimmen. Nach Angaben des Anwalts entfällt dadurch die Notwendigkeit, die Operationen „Busik“, „Restran“, „Sportzal“ und andere durchzuführen, zu denen auch die Ergreifung von Bürgern auf der Straße gehört.
Darüber hinaus haben TCCs nun das Recht, personenbezogene Daten zu erheben und zu speichern, ein Bereich, der bisher einen rechtlichen Konflikt darstellte. Sie können nun legal Daten von anderen Registern sammeln, was den Prozess vereinfacht und die Notwendigkeit beseitigt, Anfragen an verschiedene Behörden zu richten.
Der Prozess zur Erlangung des Status eines Teilnehmers an Kampfhandlungen (UBD) in der Ukraine kann dank Neuerungen im System erheblich vereinfacht werden. Bei der Festlegung der Bedingungen und des Verfahrens zur Verleihung dieses Status kam es häufig zu Problemen, insbesondere aufgrund lang erwarteter Ablehnungen oder Missverständnissen seitens militärischer Organisationen. Das Hauptproblem war der papierbasierte Charakter der Informationsverbreitung, der den Entscheidungsprozess verzögerte.
Rechtsanwalt Stanislav Liflyanchyk glaubt, dass die Reform in der Schaffung einer automatisierten Datenbank bestehen wird, die Informationen über die Teilnehmer an den Feindseligkeiten enthalten wird. Dies deckt alle Phasen ihres Dienstes ab, vom Moment der Mobilisierung bis zur Teilnahme an Kampfhandlungen. Ein solches System vermeidet unnötige Verzögerungen und Missverständnisse.
Das neue Verfahren sieht die Möglichkeit vor, einen Antrag auf Erlangung des UBD-Status über das Wehrpflichtigenbüro einzureichen. Eine Person kann einfach einen Antrag stellen und eine Antwort über ihren Status erhalten, ohne dass ein persönlicher Besuch beim Militärdienst erforderlich ist. Dadurch wird das Verfahren für die Soldaten vereinfacht und unnötige Missverständnisse und Verzögerungen vermieden, die bei der Dokumentenverarbeitung in Papierform häufig auftreten.
Nach Ansicht des Experten werden sich diese Neuerungen positiv auf das Militärbuchhaltungssystem auswirken. Jetzt können die territorialen Beschaffungszentren schnell mit Registern arbeiten und die erforderlichen Informationen ohne unnötige Schwierigkeiten für die Bürger erhalten.
Durch die Einführung von Neuerungen im militärischen Abrechnungssystem können personenbezogene Daten zu einem Gefahrenthema werden. Der Anwalt identifiziert potenzielle Risiken, die mit dem Zugriff auf elektronische Wehrpflichtigenregister verbunden sind. Es wurden bereits Fälle von Datenmissbrauch registriert, etwa der Verkauf von Privatbank- und Invitro-Datenbanken oder der unbefugte Zugriff auf Diya.
Stanislav Liflyanchyk nennt Beispiele für Sicherheitslücken, die durch missbräuchlichen Zugriff auf Register entstehen können. Insbesondere im Immobilienbereich können Hacker in das BTI-Archiv und das elektronische Eigentumsrechtsregister eingreifen, sich Zugang zu elektronischen Dokumenten verschaffen und Eigentumsrechte neu registrieren. Der Experte befürchtet, dass die Territorial Completion Centers (TCCs) zu einem Ort gefährlicher Nutzung personenbezogener Daten werden könnten.
Der Anwalt äußert seine Empörung darüber, dass TCC Mitarbeiter beschäftigt, die nicht ausreichend geprüft werden. Die Möglichkeit, dass Informationen aus diesem Register verloren gehen, stellt ein ernstes Risiko dar, da der Dienst im TCC obligatorisch ist und Personen, die dorthin gelangen, verschiedene schändliche Taten begehen können. Der Anwalt fordert die Einführung eines eingeschränkten Zugriffs auf personenbezogene Daten, wobei die Verantwortung denjenigen zugewiesen wird, die Zugriff haben, bis hin zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit.
Gleichzeitig erkennt der Experte die Bedeutung der Bildung eines leistungsstarken Registers in der Ukraine an, betont jedoch die potenzielle Bedrohung durch Hackerangriffe. Der Schutz dieses Registers wird als äußerst wichtiger Aspekt der Wiederherstellung und Aufbewahrung personenbezogener Daten von Militärangehörigen definiert.
Das Verteidigungsministerium geht davon aus, dass die Verabschiedung des neuen Gesetzesentwurfs zur Aktivierung der digitalen Entwicklung der ukrainischen Armee beitragen und sie sowohl auf dem Schlachtfeld als auch im Hinterland mobiler und effektiver machen wird.
Vertreter des Verteidigungsministeriums behaupten, dass die Umsetzung dieses Gesetzesentwurfs die operative Erhebung, Verarbeitung und Nutzung militärischer Daten erleichtern und die Übertragung von Diensten und Prozessen für Soldaten in ein praktisches digitales Format ermöglichen wird.
Es wird darauf hingewiesen, dass dies eine Gelegenheit zur Stärkung der Cyberabwehr bieten und die Unterbringung der IT-Systeme des Verteidigungsministeriums in militärischen Cloud-Speichereinrichtungen der NATO-Mitgliedsländer ermöglichen wird. Dadurch werden Ressourcen frei, die nationale Rechenzentren vor potenziellen Cyberangriffen schützen, und es wird auch dazu beitragen, den Zugang der Verteidigungskräfte zu Geheimdienstinformationen über Verbündete zu verbessern.
Die Verbesserung des Wehrpflichtigen- und Wehrdienstregisters ist ein weiterer zentraler Bestandteil des Gesetzentwurfs. Wichtige Änderungen betreffen die Verbesserung der Interaktion zwischen Registern und der Nutzung militärischer Registrierungsdaten. Außerdem wird die Möglichkeit eingeführt, ein digitales Militärbuchhaltungsdokument (Zertifikat) zu erstellen und zu nutzen.
Darüber hinaus werden neue Register der Soldaten der Streitkräfte der Ukraine und des Staatsdienstes für Spezialtransporte erstellt, um den Soldaten Online-Dienste bereitzustellen. Insbesondere wird ein Portal elektronischer Dienste für Militärangehörige und Wehrpflichtige entwickelt, auf dem das Online-Verfahren zur Erlangung des Status eines Teilnehmers an Kampfhandlungen (UBD) verfügbar sein wird.