Die Lage im Kernkraftwerk Saporischschja (ZANEP) hat sich erneut verschlechtert. In der Nacht des 30. November verlor die Station durch feindlichen Beschuss eine der beiden externen Stromübertragungsleitungen, die sie mit dem einheitlichen Energiesystem der Ukraine verbinden. Derzeit wird das Kernkraftwerk nur über eine Leitung mit Strom versorgt, was das Risiko einer Strahlungskatastrophe im Falle eines vollständigen Stromausfalls erheblich erhöht, berichtet das Energieministerium der Ukraine.
Ein Stromausfall gefährdet den sicheren Betrieb der Station. Im Falle einer vollständigen Trennung vom externen Stromnetz ist die ZANP gezwungen, auf Ersatzdieselgeneratoren zurückzugreifen, deren Ressourcen begrenzt sind. Solche Störungen stellen eine Gefahr für die Strahlensicherheit in der Ukraine und in Europa dar.
Energieminister Herman Galushchenko bemerkte:
„Jeder Tag der Besetzung der Station bringt ZNPP der Katastrophe näher. Nur die Rückgabe der Kontrolle über die Station an die Ukraine kann ihren sicheren Betrieb gewährleisten.“
Er betonte auch, dass die ukrainischen Energiearbeiter bereit seien, den Betrieb der beschädigten Leitung sofort nach Stabilisierung der Sicherheitslage wiederherzustellen.
Kontext
- Dies ist der dritte Ausfall einer Stromleitung seit November.
- Das Kernkraftwerk Saporischschja, das größte Kernkraftwerk Europas, steht seit März 2022 unter russischer Besatzung.
Die Ukraine hat wiederholt an die internationale Gemeinschaft appelliert, die Befreiung des Kernkraftwerks sicherzustellen und die Kontrolle über seinen Betrieb zu stärken, um eine nukleare Katastrophe zu verhindern.