Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könnten sich in den kommenden Tagen treffen, um den akuten Energiekonflikt zu besprechen. iRozhlas berichtet , suchen die Parteien aktiv nach einem Termin für das Treffen.
Die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärften sich, nachdem Kiew beschlossen hatte, den Transit von russischem Gas durch sein Hoheitsgebiet nach Ablauf des aktuellen Vertrags einzustellen. Fico reagierte scharf und warf der Ukraine Sabotage vor, die der Slowakei seiner Meinung nach jährlich eine halbe Milliarde Euro an verlorenen Transiteinnahmen kosten würde.
Der slowakische Premierminister drohte der Ukraine mit Vergeltungsmaßnahmen, insbesondere mit der Einstellung der Stromversorgung. Selenskyj wiederum nannte es die Eröffnung einer zweiten Energiefront gegen die Ukraine zugunsten des Kremls.
Die Slowakei, die lange Zeit auf russisches Gas angewiesen war, ist nun gezwungen, nach Alternativen zu suchen. Der größte Lieferant des Landes, das Unternehmen SPP, kündigte seine Bereitschaft an, im Jahr 2025 die Gasversorgung aus anderen Quellen sicherzustellen. Allerdings können dadurch zusätzliche Kosten entstehen, da der Gastransport über andere Routen teurer wird.
Zuvor hatte Fico vorgeschlagen, Verhandlungen auf slowakischem Territorium durchzuführen. Als Reaktion darauf lud Selenskyj ihn nach Kiew ein. Nach Angaben des stellvertretenden Sprechers des slowakischen Parlaments, Tibor Gaspar, plant der slowakische Premierminister jedoch nicht, in die ukrainische Hauptstadt zu reisen.
Die Lösung des Konflikts hängt vom Erfolg künftiger Verhandlungen ab. Werden Selenskyj und Fico einen Kompromiss finden, der die Spannungen abbaut und die Zusammenarbeit wiederherstellt? Die Frage bleibt offen, aber eine klare Strategie beider Seiten wird ein entscheidender Faktor für die künftigen Beziehungen zwischen der Ukraine und der Slowakei sein.