Im Rahmen der Unterzeichnung des neuen Trinity-House-Verteidigungsabkommens zwischen Deutschland und Großbritannien erhält die Ukraine die Möglichkeit, ihre Offensivfähigkeiten auszubauen. Laut Defence Express gehört zu den Hauptaspekten dieser Vereinbarung die Bewaffnung der Sea-King-Hubschrauber, die Deutschland in die Ukraine überführt, mit modernen Raketensystemen.
Obwohl Einzelheiten zu den spezifischen Systemen noch nicht veröffentlicht wurden, werden sie von MDBA entwickelt, einem Unternehmen, an dem beide Länder beteiligt sind. Eine der wahrscheinlichsten Optionen sind Brimstone-Raketen, die bereits aktiv an die Streitkräfte der Ukraine geliefert werden. Die Integration dieser Raketen in Sea King-Hubschrauber kann jedoch kompliziert sein, da das Vereinigte Königreich zuvor die Installation dieser Raketen auf seinem AH-64E Apache abgelehnt und sich für die amerikanische AGM-179 JAGM entschieden hat.
Eine weitere mögliche Option ist die Anti-Schiffs-Rakete Marte ER, die bereits in NH90-Hubschraubern integriert ist. Diese Rakete hat eine Reichweite von über 100 km und kann Bodenziele treffen. Seine Installation auf dem Sea King wird die Kampffähigkeiten des Hubschraubers erheblich erweitern, obwohl die Wirksamkeit gegen Bodenobjekte durch das Gewicht des Gefechtskopfs begrenzt sein kann.
Auch der Einsatz der französischen Exocet AM39-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 70 km wird erwogen, und die moderne Version des MM40 Block 3 ist in der Lage, Ziele in einer Entfernung von bis zu 200 km zu treffen. Alternativ sind Optionen mit dem LMM Martlet oder dem FZ275 LGR zur Zerstörung von Luftzielen wie Drohnen möglich, allerdings würde der Sea King hierfür eine optische Visierstation benötigen.
In der Veröffentlichung wird betont, dass die Fähigkeiten der Sea-King-Waffen zwar recht breit gefächert sind, Einschränkungen und technische Schwierigkeiten jedoch die endgültige Auswahl der Systeme beeinflussen können, die die Ukraine im Rahmen dieses Abkommens erhalten wird.