Der Sekretär des Stadtrats von Dnipro, Oleksandr Sanzhara, reiste während des Ersten Weltkriegs regelmäßig ins Ausland, offiziell auf Geschäftsreisen, tatsächlich mit seinem eigenen Flugzeug vom Typ Piper 28-161 Warrior. Journalisten fanden heraus, dass der Beamte in anderthalb Jahren 61 Tage außerhalb der Ukraine verbrachte, und jede Geschäftsreise wurde von Flügen seiner Maschine begleitet, die von verschiedenen europäischen Ländern aus starteten.
Besonders bemerkenswert ist Sanschars Besuch in Warschau im Mai 2025. Er sollte Dnipro bei einem Treffen mit einem Ingenieurbüro vertreten, doch sein Flugzeug startete in Slowenien, wo die Tochter des Beamten studiert. Er kam nur eine Woche nach Beginn seiner Dienstreise in Polen an.
Eine ähnliche Situation ereignete sich während der Neujahrs-Geschäftsreise – vom 28. Dezember 2024 bis zum 10. Januar 2025. Formal handelte es sich um Verhandlungen über den Bau der U-Bahn, tatsächlich um einen Flug von Krosno, Polen, nach Slowenien und einen weiteren Flug in eine nicht näher bezeichnete Richtung. Im August 2024 wurde Sanzharas Flugzeug erneut am Himmel zwischen Slowenien, Kroatien und Polen gesichtet, während der Beamte selbst angeblich internationale Verhandlungen führte.
Sanzhara selbst begründet seine Tätigkeit damit, dass er in seiner Freizeit fliegt: Er unterstütze die Flugpraxis. Er gibt zu, der Hauptnutzer des Flugzeugs zu sein und plant, es künftig vollständig aufzukaufen. Gleichzeitig kostet dieses Fluggerät laut Experten mindestens 110.000 bis 120.000 Dollar, und die Wartung kostet jährlich über 10.000 Dollar.
Auch die tatsächlichen finanziellen Möglichkeiten der Familie geben Anlass zu Fragen. Im Jahr 2019 betrug Sanzharas deklariertes Einkommen lediglich 470.000 Griwna. Seine Frau bestätigte, dass das Flugzeug inklusive Reparaturen mehr als 100.000 Dollar gekostet habe. Es stellte sich heraus, dass 70 Prozent des Flugzeugs ATN Enterprises gehören, einem in San Marino registrierten Unternehmen, das von der Schwester des Beamten, Iryna Sanzhara, geleitet wird.
Journalisten fragen: Waren die Auslandsbesuche dienstlich gerechtfertigt oder dienten sie nur als Deckmantel für private Flugreisen? Und warum leistet sich ein Beamter während des Krieges luxuriöse Routen durch Slowenien und Kroatien, während Militär und Freiwillige um jeden Liter Treibstoff kämpfen?