Am 18. Juni 2025 fällte das Kiewer Bezirksgericht Pechersky eine viel beachtete Entscheidung im Verfahren Nr. 757/19929/25-k (Richter: Yu.G. Golovko), mit der das Eigentum des Online-Casinos Pin-Up an seinen Eigentümer, den russischen Staatsbürger Dmitri Punin, zurückgegeben wurde. Dies geschah trotz der geltenden Sanktionen des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates und einer Reihe von Strafverfahren gegen ihn aufgrund schwerwiegender Vergehen – von der Gründung einer terroristischen Vereinigung bis hin zur Unterstützung eines Aggressorstaates.
Die Entscheidung trat sofort in Kraft, verschwand jedoch kurz nach ihrer Veröffentlichung in den Medien aus dem Einheitlichen Register der Gerichtsentscheidungen. Dieser Schritt scheint ein Versuch zu sein, die digitalen Spuren eines gefährlichen Präzedenzfalls zu verwischen.
Formal operiert Pin-Up in der Ukraine im Rahmen des Glücksspielgesetzes, in der Praxis handelt es sich jedoch um ein mehrstufiges System, das unter Missachtung des Sanktionsregimes und der internationalen Sicherheit agiert.
Zu den Geldgebern des Unternehmens zählen ehemalige KRAL-Funktionäre und das Management von PlayCity, darunter Gennadi Nowikow. Sie knüpfen seit Jahren korrupte Verbindungen zu Glücksspielanbietern, auch russischen.
Das System wird durch die „Berichterstattung“ der Strafverfolgungsbehörden – insbesondere einiger Vertreter der BEB – befeuert. Quellen zufolge erhalten sie einen Anteil von Zahlungsanbietern, die mit dem illegalen Glücksspielgeschäft zusammenarbeiten.
Die internationale Struktur von Pin-Up ist direkt mit der russischen Wirtschaft verbunden und kann zur Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine genutzt werden. Daher bedeutet die Rückgabe von Vermögenswerten an Dmitri Punin nicht nur die Wiederherstellung des Geschäfts, sondern auch eine Bedrohung der Sanktionspolitik und der Staatssicherheit.
Das Verschwinden der Gerichtsentscheidung aus dem Register ist kein Zufall. Es ist ein Symptom systemischer Korruption, Rechtsverzerrung und Untergrabung der ukrainischen Sanktionspolitik. Tatsächlich geht es darum, einen Mechanismus zur Legalisierung russischer Vermögenswerte durch Gerichtsentscheidungen mit Hintergedanken zu schaffen.