Viele Menschen sind es gewohnt, bei der Arbeit am Computer den Nacken zu strecken und zu knacken – dieses Gefühl erscheint angenehm und vertraut. Doch Ärzte warnen: Häufige und plötzliche Nackenbewegungen können gefährlich sein und in manchen Fällen zu schwerwiegenden Komplikationen führen.
Knacken und Klicken in Gelenken entstehen durch Gasbläschen in der Gelenkschmiere. Platzen diese Bläschen bei Bewegung, hören wir ein Geräusch. Für die meisten Gelenke ist dieses Phänomen harmlos und verursacht keine Schäden. Anders verhält es sich jedoch im Nacken.
In seinem Video erklärte Dr. Michael Gartner, dass plötzliche oder übermäßige Manipulationen am Hals theoretisch nicht nur zu Gefäßrupturen, sondern auch zu Schäden an der Gefäßinnenwand (Mikrotraumata) führen können. Solche Mikrotraumata erhöhen das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln, die sich lösen und Blutgefäße im Gehirn oder in der Lunge verstopfen können. Gefäßverschlüsse im Gehirn sind eine Ursache für Schlaganfälle, und die Folgen können schwerwiegend oder tödlich sein.
Was Ärzte raten
— Verdrehen Sie Ihren Hals nicht absichtlich und versuchen Sie nicht, ihn selbst zu „strecken“.
— Vermeiden Sie plötzliche, heftige Bewegungen des Halses.
— Wenn Sie Verspannungen, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verspüren, suchen Sie einen Spezialisten (Wirbelchirurg, Neurologen oder Physiotherapeuten) auf.
— Sicherere Alternativen sind sanftes Dehnen, Übungen unter Anleitung oder Massagen.
Treten nach dem „Klick“ starke Schmerzen, Schwindel, Sprachstörungen, Schwäche in den Gliedmaßen oder andere neurologische Symptome auf, ist dies ein Grund, einen Notarzt aufzusuchen.
Ein leichtes Knirschen in den Fingern oder Gelenken stellt normalerweise keine Gefahr dar, aber es lohnt sich nicht, Risiken mit dem Nacken einzugehen. Die bloße Angewohnheit, den Nacken zu „trainieren“, kann schwerwiegende Folgen haben. Es ist besser, die Verspannungen vorsichtig und unter Aufsicht eines Spezialisten zu lösen.