Ukrainische Unternehmen prognostizieren für die nächsten zwölf Monate einen deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise. Laut Unternehmensführung wird die Inflation 11,4 Prozent erreichen, was fast doppelt so hoch ist wie die offizielle Prognose der Nationalbank der Ukraine. Dies geht aus einem neuen Bericht der Nationalbank der Ukraine (NBU) hervor.
Die Wirtschaft nennt militärische Aktionen als Hauptgrund für Preissteigerungen – fast 80 Prozent der befragten Unternehmensführer sind dieser Meinung. Sie betonen, dass der Krieg anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit schafft, die Logistikkosten erhöht und die Rohstoffpreise beeinflusst.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Schwankung des Griwna-Wechselkurses, die von 69,8 Prozent der Befragten genannt wurde (im zweiten Quartal waren es 67,3 Prozent). Die Erwartungen hinsichtlich steigender Preise auf den Weltmärkten halten bereits das fünfte Quartal in Folge an.
Gleichzeitig gaben nur 22,6 % der Unternehmensführer an, dass sich Steueränderungen auf die Preise auswirken würden – der niedrigste Wert im letzten Jahr.
Der Staatliche Statistikdienst bestätigt den Trend eines allmählichen Anstiegs der Kerninflation. Im September 2025 lag sie im Vergleich zum August bei 1,3 % und im Jahresvergleich bei 11,0 %.
Die höchsten Preissteigerungen im Jahresverlauf verzeichneten Eier (+50,9 %), Obst (+30,4 %) und Sonnenblumenöl (+28,1 %). Gleichzeitig sanken aufgrund der Ernte im September die Preise für Gemüse (–10,6 %) und Obst (–11,8 %) saisonbedingt.