In einem Interview mit der Agentur Interfax-Ukraine äußerte der Chef der Nationalbank der Ukraine, Andrii Pyshnyi, die Hoffnung auf eine Erholung der Investitionen im Bankensektor im Jahr 2025. Er betonte, dass die Schlüsselfaktoren dafür die Wahrung der makrofinanziellen Stabilität, eine durchdachte Finanzpolitik und vor allem die Reduzierung von Sicherheitsrisiken seien.
Pyshnyi wies darauf hin, dass der vom Parlament angenommene Gesetzentwurf zur Privatisierung staatlicher Banken neue Möglichkeiten zur Gewinnung privater Investoren schaffe. Dem Memorandum mit dem IWF zufolge gelten die Sens Bank und die Ukrgasbank als Prioritäten für den Beginn des Privatisierungsprozesses. „Ich hoffe, dass das Jahr 2025 gute Nachrichten bringt“, sagte er.
Die von der NBU durchgeführte Nachhaltigkeitsbewertung ergab, dass alle Banken die regulatorischen Anforderungen erfüllen. Pyshnyi betonte, dass das Bankensystem einen Betriebsgewinn und eine wachsende Nachfrage nach Krediten verzeichne, was positive Veränderungen in der Einkommensstruktur widerspiegele.
Allerdings gibt es ernsthafte Investitionshindernisse, darunter ein langwieriger Krieg und eine instabile Steuerpolitik. „Die Erhöhung der Bankgewinnsteuer auf 50 % ist eine außergewöhnliche Maßnahme, aber ihre Wiederholung erschwert die Kommunikation mit Investoren“, erklärte Pyshnyi.
Der NBU-Chef kommentierte auch den Rückgang der Zahl der Finanzmarktteilnehmer von 67 auf 62 in den letzten zwei Jahren. Der Austritt von Banken geht mit verschiedenen Faktoren einher, etwa mit Insolvenz und systemischen Verstößen gegen die Finanzüberwachungspflichten. Pyshnyi wies darauf hin, dass einige Banken unabhängig voneinander beschlossen hätten, die Lizenz zu verweigern, nachdem sie ihren Zustand beurteilt hatten.