Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk äußerte sich deutlich zu den erwarteten Initiativen der USA zum Ende des Krieges in der Ukraine. Laut Tusk könnte Washington bald Erklärungen zum Datum des Waffenstillstands, zur Demarkationslinie zwischen der Ukraine und Russland sowie zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine vorlegen. Tusk betonte außerdem, dass solche Entscheidungen nicht ohne Berücksichtigung der Interessen sowohl der Ukraine als auch ihrer Verbündeten, einschließlich Polens, getroffen werden sollten.
Der polnische Premierminister äußerte sich auch zum möglichen Friedensplan des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Laut Tusk befindet sich dieser Plan möglicherweise noch in der Vorbereitungsphase und es wird erwartet, dass die USA weniger Einmischung in die Angelegenheiten der Ukraine anstreben werden. Ihm zufolge kann eine solche Politik die internationale Herangehensweise an den Krieg erheblich verändern.
Der frühere US-Präsident Donald Trump behauptete im Wahlkampf, er habe den Krieg in der Ukraine in kürzester Zeit beenden können und spielte dabei auf seine persönlichen Verbindungen zu Präsident Selenskyj und Putin an. Allerdings machte Trump keine Angaben zu seinen Plänen, was Raum für mehrere Interpretationen ließ.
Die Medien haben verschiedene Ansätze erwähnt, die Trump und seine Berater wahrscheinlich in Betracht ziehen. Eine davon ist die Begrenzung der Militärhilfe für die Ukraine, falls Kiew den Verhandlungen mit Moskau nicht zustimmt. Auch die Möglichkeit eines Einfrierens der Feindseligkeiten an der Front und die 20-jährige Weigerung der Ukraine, der NATO beizutreten, werden diskutiert. Ein weiterer Vorschlag sieht die Schaffung einer mehr als 1.200 km langen entmilitarisierten Zone zwischen der Ukraine und Russland vor.
Trumps Vorschläge lösen bei ukrainischen und internationalen Verbündeten Besorgnis aus. Viele glauben, dass solche Entscheidungen unter Beteiligung der direkten Konfliktteilnehmer und der Partner der Ukraine getroffen werden sollten. Insbesondere Donald Tusk betont, dass es wichtig sei, Szenarien zu verhindern, in denen das Schicksal der Ukraine ohne ihre Beteiligung entschieden werde.
Trotz Trumps Befürwortung eines „Friedensplans“ gibt es erhebliche Skepsis hinsichtlich seiner Fähigkeit, ein gerechtes Ende des Krieges herbeizuführen. Viele Politiker und Experten glauben, dass ein solcher Ansatz die Souveränität der Ukraine einschränken und einen gefährlichen Präzedenzfall in der internationalen Politik schaffen könnte.