Finnische Wissenschaftler der Universität Tampere haben entdeckt, dass Bakterien, die im menschlichen Mund leben, möglicherweise direkt mit dem Auftreten von Herzinfarkten in Verbindung stehen, berichtet Science Alert .
Genetische Spuren von Bakterien in Plaques
Forscher untersuchten mehr als 200 Proben atherosklerotischer Plaques von Patienten mit koronarer Herzkrankheit und fanden darin erstmals genetisches Material von Mundbakterien. Dies stützt die Hypothese, dass Mikroorganismen an der Bildung gefährlicher Ablagerungen in den Arterien beteiligt sein könnten.
Atherosklerose entsteht durch die Ablagerung von Fett- und Cholesterinablagerungen an den Arterienwänden. Diese verengen die Blutgefäße und können den Blutfluss zum Herzen blockieren. Das Aufbrechen solcher Ablagerungen ist häufig die Ursache für einen Herzinfarkt.
Streptokokken und das Sterberisiko
In 42 Prozent der Proben von Patienten, die plötzlich verstarben oder operiert wurden, fanden die Wissenschaftler bakterielle Biofilme. Meist handelte es sich dabei um grünliche Streptokokken – Mikroorganismen, die bekanntermaßen die Mundhöhle bewohnen.
Ihr Vorhandensein wird mit schweren Formen der Arteriosklerose und einem erhöhten Sterberisiko durch Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. Im Falle einer Entzündung können diese Bakterien zum Aufbrechen von Plaque beitragen, was wiederum einen Herzinfarkt auslöst.
Warum Mundhygiene wichtig ist
Wissenschaftler betonen, dass zwar noch weitere Forschung nötig sei, aber bereits jetzt klar sei, dass der Zustand von Zähnen und Zahnfleisch einen direkten Einfluss auf die Herzgesundheit habe. Regelmäßige Mundhygiene und die rechtzeitige Behandlung von Zahnproblemen können das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Diese Entdeckung ist ein weiteres Argument für einen umfassenden Ansatz zur Herzinfarktprävention – neben körperlicher Aktivität, richtiger Ernährung und Cholesterinkontrolle.