Die ukrainische Sängerin Eva Bushmina (bürgerlicher Name Yana Shvets) kehrte nach Kiew zurück und geriet sofort ins Zentrum eines öffentlichen Sprachskandals: Die Künstlerin postete auf Instagram einen Ausschnitt ihres neuen Songs „Kill My Friend“ auf Russisch, woraufhin Hunderte von Kommentaren, meist kritischer Natur, unter dem Post erschienen.
Das Ankündigungsvideo mit russischen Untertiteln erhielt innerhalb eines Tages rund tausend Likes, löste aber auch eine Welle der Empörung aus: Abonnenten und Gelegenheitszuschauer wiesen auf die Unangemessenheit der Wortwahl und des Themas im aktuellen gesellschaftlichen Kontext hin. In den Kommentaren fanden sich Vorwürfe der „Realitätslosigkeit“, Hinweise, der Inhalt sei „nicht für die Ukraine“ bestimmt, sowie scharfe persönliche Bemerkungen. Einige Nutzer erinnerten an die emotionale Sensibilität der Gesellschaft und die Wahrnehmung der russischen Sprache in den heutigen Medien des Landes.
Berichten zufolge wurden einige der emotionalen Kommentare später gelöscht, Screenshots der Diskussionen blieben jedoch online. Zu einer gewissen Eskalation kam es auch im Dialog der Sängerin mit ihren Followern: Auf die Frage „In welcher Sprache singt sie?“ reagierte die Künstlerin den Screenshots zufolge unhöflich – der Satz wurde mit Rechtschreibfehlern veröffentlicht und enthielt obszöne Ausdrücke. Dies heizte die Diskussion zusätzlich an.
Eva Bushmina ist der ukrainischen Öffentlichkeit als Teilnehmerin der Show "Star Factory" und als Mitglied der Gruppe "VIA Gra" bekannt. Versuche, auf die große Bühne zurückzukehren, gehen mit einer aktiven Förderung neuer Werke einher – und sind gleichzeitig von der Reaktion des Publikums abhängig. Einige Fans verteidigen die Künstlerin und weisen auf ihre stimmlichen Fähigkeiten und ihre Bühnenerfahrung hin; Kritiker betonen, dass künstlerische Entscheidungen unter den gegenwärtigen Bedingungen die Sensibilität des Publikums berücksichtigen müssen.
Bushmina macht vorerst weiterhin Werbung für die Veröffentlichung und gibt an, dass der Titel auf Musikplattformen verfügbar ist. Die Kontroverse in den Kommentaren geht weiter: Einige Nutzer verlangen von der Künstlerin selbst Erklärungen zur Wahl der Sprache und des Titels, während andere dazu drängen, das Lied nicht zu erwähnen und es als Teil eines kreativen Experiments zu betrachten.