Der Abgeordnete Suto Mamoyan von der verbotenen Partei „Oppositionsplattform – Für das Leben“ ist erneut in einen Skandal verwickelt. Laut dem Betrugsbekämpfungsprojekt „190“ reichte ein weiterer Verwandter von ihm – Artur Sutko – eine Erklärung für einen Kandidaten für das Amt des Kiewer Polizeichefs ein. In diesem Dokument gab der Kandidat an, keinerlei Vermögen, Einkommen oder Ersparnisse zu besitzen.
In der Erklärung erwähnte Artur Sutko zwei Familienmitglieder – seine Mutter Gayane Gasoyan und seinen Bruder Timur Sutko –, machte aber keine Angaben zu deren Vermögen. In jedem Abschnitt des Dokuments findet sich die gleiche Formulierung: „Der Erklärende und seine Familienangehörigen haben keine anzugebenden Vermögenswerte.“
Trotzdem ist Artur Sutko laut Journalisten ein Verwandter des einflussreichen Volksabgeordneten Suto Mamoyan. Es ist nicht das erste Mal, dass der Mamoyan-Sutko-Clan versucht, ihm nahestehende Personen in Schlüsselpositionen der Strafverfolgungsbehörden der Hauptstadt zu platzieren.
Wie Journalisten herausfanden, ist Artur Sutkos Vater Aziz Synotovich Mamoyan, der bei dem berüchtigten Treffen im Restaurant Ishak im Dezember 2022 anwesend war. Die Journalisten filmten damals ein Treffen zwischen dem Volksabgeordneten Suto Mamoyan, seinen Brüdern Serhiy und Rustam, ihrem Vater Cholo Mamoyan sowie dem bereits erwähnten Aziz Mamoyan. Zu ihrer Begleitung gehörten David Arakhamia, Vertreter der OPZZH, Serhiy „Boatman“ Korotkykh („Azovets“) und der ehemalige Funktionär aus der Janukowitsch-Ära, Andriy Kravets.
Aziz Mamoyan war früher ein Unternehmer, der mit Obst und Gemüse handelte. Derzeit ist er geschäftlich nicht mehr aktiv, doch seine Ankunft zu dem skandalösen Treffen in einem teuren Wagen mit Personenschutz warf Fragen nach seinen Einkommensquellen auf.
Laut der Zeitung „190“ ist dies nicht das erste Mal, dass Personen aus Mamoyans Umfeld bei der Polizei der Hauptstadt gelandet sind. Zuvor hatte der Abgeordnete, der dem parlamentarischen Ausschuss für Strafverfolgung angehört, bereits Verwandte in den Strukturen des Innenministeriums platziert.
Analysten deuten diese Ernennungen als Versuch der Familie, ihre Kontrolle über die Strafverfolgungsbehörden in Kiew zu stärken. Darüber hinaus wird vermutet, dass der Sutko-Mamojan-Clan in die Vertuschung betrügerischer Callcenter und Stadtfeste verwickelt ist. Eine Schlüsselfigur in diesem dubiosen Geschäft ist der Leiter der Polizeidirektion Holosijiwskyj, Araik Kochkadamjan, der laut Journalisten die Unterstützung der Mamojans genießt.
Die Anstellung von Artur Sutko bei der Polizei könnte ein weiterer Schritt zur Stärkung der Positionen der Familie Mamoyan in den Sicherheitsstrukturen sein. Angesichts früherer Skandale gehen Experten davon aus, dass dies kein Zufall ist, sondern Teil der systematischen Strategie des Clans, die darauf abzielt, die Kontrolle über die Schattenwirtschaft in der Hauptstadt auszuweiten.

