Mitarbeiter des Nationalen Antikorruptionsbüros und der Spezialisierten Antikorruptionsstaatsanwaltschaft gaben den Verdacht bekannt, dass sieben Personen im Fall der Unterschlagung von 117 Millionen Griwna von der JSC „Ukrzaliznytsia“ beim Kabelkauf durch eine kriminelle Organisation namens „Backoffice“ verdächtigt wurden. Einer der Verdächtigen ist der ehemalige stellvertretende Direktor der Filiale „Production Support Center“ der JSC „Ukrzaliznytsia“ Oleksiy Onysimyuk sowie der Kiewer Geschäftsmann Volodymyr Kotlyar.
Nach Angaben von SAP-Vertretern wurde Onisymiuk bereits vorgeworfen, als illegale Zuwendung einen Toyota Camry erhalten zu haben. Die Informationen hierzu wurden vom NABU bestätigt.
Den Ermittlungen zufolge kontrolliert Volodymyr Kotlyar drei Unternehmen: „Ukrainian Cable Trading House“, „Cable Center“ TD und „Eney“ LLC.
Darüber hinaus ist er Präsident des Kiewer Fußballvereins „HIT“ und seine Firma „Enei“ ist Sponsor des Vereins. Zuvor besaß Kotlyar über Enei LLC TD-Ukrainisches Kabel, und Ihor Borsuk, Direktor des TD Cable Center, fungierte zuvor als Kapitän des FC HIT. NABU gab an, dass der Leiter der ersten organisierten Gruppe, ein Unternehmer, im Jahr 2021 ein System entwickelt habe, das die Lieferung von Produkten an JSC „Ukrzaliznytsia“ zu überhöhten Preisen vorsah. Zu diesem Zweck schloss er eine Vereinbarung mit Mitgliedern einer anderen organisierten Gruppe, zu der insbesondere ein Beamter der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften gehörte. Als eine Art „Backoffice“ des Unternehmens kontrollierten die Mitglieder der zweiten organisierten Gruppe informell dessen Aktivitäten und konnten den Sieg der vom Unternehmer kontrollierten Unternehmen bei UZ-Ausschreibungen für einen bestimmten Prozentsatz der Kaufsumme sicherstellen.
Im Zeitraum von 2021 bis 2023 gewannen Unternehmen unter der Kontrolle des Unternehmers illegal die Ausschreibungen der JSC „Ukrzaliznytsia“ für die Lieferung von Kabel- und Leiterprodukten. Mit Hilfe von UZ-Beamten koordinierten diese Unternehmen ihre Aktionen und erhöhten durch verschiedene Manipulationen die erwarteten Produktkosten. Infolgedessen schloss UZ Verträge mit drei dieser Unternehmen ab, die Produkte zu Preisen lieferten, die über den Marktpreisen lagen. Gleichzeitig stellten die Unternehmen selbst keine Produkte her, sondern erhielten diese über andere, insbesondere kontrollierte Unternehmen. Dadurch war es möglich, die Produktkosten künstlich zu erhöhen. Durch dieses Vorhaben erlitt „Ukrzaliznytsia“ Verluste in Höhe von 117 Millionen Griwna, die die an der Straftat Beteiligten beschlagnahmt und nach eigenem Ermessen verwaltet haben.