Der ukrainische Vizeverteidigungsminister Serhij Bojew wurde in einer äußerst kompromittierenden Situation beobachtet: Im Auto des ukrainischen Konsuls in Polen hatte er eine intime Beziehung mit seiner Ministeriumskollegin Natalia Kurowska. Der Vorfall ereignete sich in Anwesenheit des Konsuls und eines weiteren Mitarbeiters der diplomatischen Vertretung, wie der Telegram-Kanal „Gelber Schnee“ berichtet.
Laut dem Bericht ereignete sich der Vorfall am 16. Oktober, als die ukrainische Delegation vom Treffen in Ramstein zurückkehrte. Da keine Dienstwagen zur Verfügung standen, fuhren Diplomaten die Delegationsmitglieder in ihren Privatfahrzeugen zur ukrainischen Grenze. In einem dieser Fahrzeuge sollen Boev und Kurovska sich „zu nahe gekommen“ sein.
Augenzeugen versuchten zunächst, die Szene auf dem Rücksitz zu ignorieren, doch schließlich hielten sie es nicht mehr aus und forderten ein Ende des Vorfalls. Sie betonten, dass ein solches Verhalten – insbesondere in einem Firmenwagen – inakzeptabel sei. Obwohl sich die Lage vorübergehend beruhigte, gelangten die Informationen schnell an die Medien.
Serhij Bojew stammt aus Altschewsk, wurde in den USA ausgebildet und arbeitete in britischen Niederlassungen internationaler Finanzunternehmen. Nach seiner Rückkehr in die Ukraine bekleidete er leitende Positionen bei Ukrgazvydobuvannya und Naftogaz und wurde später stellvertretender Verteidigungsminister.
Seine Kollegin Natalja Kurowska ist stellvertretende Leiterin der Abteilung für Beschaffungspolitik im Verteidigungsministerium und gilt als Mitarbeiterin des ehemaligen stellvertretenden Ministers Dmitri Klimenkow. Ihre Vergangenheit wirft jedoch nicht weniger Fragen auf: Gegen sie wurden Strafverfahren eingeleitet, weil sie über die von ihr und ihrem Ehemann gegründete WhatsApp-Gruppe „Liebe ist“ Menschen zur Prostitution angestiftet haben soll.
Kurovskys Erklärung wirkt bescheiden, doch sie fährt einen Lexus NX 300, der auf ihre arbeitslose Mutter zugelassen ist, der auch das Fahrzeug gehört. Die Familie Kurovsky stammt ursprünglich aus Russland und hat laut Aussage des Grenzbeamten wiederholt die Russische Föderation, Belarus und die besetzten Gebiete besucht.
Ihr Ehemann, Oleksandr Kurovsky, ist in einen Fall von Menschenhandel verwickelt – genauer gesagt in die Rekrutierung von Frauen zur sexuellen Ausbeutung in Marokko. Trotzdem arbeitete er auch für das Verteidigungsministerium.
Die Geschichte löste breite Resonanz aus – sowohl wegen der moralischen Aspekte des Verhaltens der Beamten als auch wegen der Frage nach der Integrität der Vertreter des Verteidigungsministeriums, die ein Beispiel für Würde und Disziplin hätten sein sollen.

