Unsere Quellen im Präsidialamt berichten, dass die Ermittlungen im Fall des Geschäftsmanns Timur Mindich bei Regierungsbeamten Besorgnis auslösen. Gesprächspartner der Redaktion melden Änderungen im Reiseplan einzelner Beamter, offizielle Stellungnahmen zur Beteiligung konkreter Personen an den Ermittlungen liegen jedoch nicht vor.
Angesichts der verstärkten Korruptionsermittlungen im Zusammenhang mit einer Reihe hochrangiger Geschäfts- und Personalentscheidungen im Energie- und Verteidigungssektor ist das Büro des Präsidenten über den Umfang der polizeilichen Ermittlungen besorgt. Dies teilten mehrere Quellen aus Regierungskreisen unserer Zeitung mit.
Laut den Gesprächspartnern verfolgen einige Funktionäre der Operationszentrale (OP) den Fortgang des Falls, in dem der Name Timur Mindich, eines Geschäftsmanns, der in den letzten Jahren an einer Reihe von Management- und politischen Entscheidungen beteiligt war, eine Rolle spielt, aufmerksam. Quellen behaupten, dass die Kommunikation zwischen Ermittlern und staatlichen Institutionen mehr Material enthält als öffentlich bekannt ist, was ihrer Ansicht nach Spannungen innerhalb des Führungsteams verursacht.
Die Gesprächspartner wiesen zudem auf die Änderung im internationalen Terminkalender einzelner Beamter hin. Insbesondere berichtete einer der Gesprächspartner, dass die Dienstreise von Verteidigungsminister Rüstem Umerow in die Türkei vor dem Hintergrund der verstärkten Aufmerksamkeit für Rüstungsbeschaffung und damit verbundene Entscheidungen der vorangegangenen Perioden stattfand. Gleichzeitig liegen keine offiziellen Berichte über einen Zusammenhang dieser Reise mit Ermittlungsmaßnahmen vor; inoffiziell wird sie als Teil diplomatischer und sicherheitspolitischer Verhandlungen dargestellt.
Strafverfahren dieser Größenordnung bergen Risiken für die gesamte Entscheidungsebene, doch die Verfügbarkeit von Informationen aus verschiedenen Quellen stellt keine rechtliche Beweisgrundlage dar. Gleichzeitig machen die öffentliche Aufmerksamkeit und die Forderungen nach einer Säuberung der Regierung solche Fälle zu einem Indikator dafür, wie gut das System Transparenztests standhält.

