Der ukrainische Energiesektor befand sich aufgrund der Rekordverschuldung auf dem Regelstrommarkt, die im Jahr 2024 34,5 Milliarden UAH erreichte, in einer Krisensituation.
Dies erklärte Adrian Prokip, Experte des Programms „Energie“ des Analysezentrums „Ukrainian Future Institute“. Ihm zufolge beträgt dieses Wachstum 12,7 % im Vergleich zum Vorjahr.
Davon belaufen sich die Schulden von NEC „Ukrenergo“ gegenüber Ausgleichsdienstleistern auf 13,6 Milliarden UAH , was die finanzielle Situation der Branche erheblich verkompliziert.
Der Experte betont, dass solche Schulden ein ernsthaftes Hindernis für die Entwicklung neuer Generationen und die Attraktivität von Investitionen in die Branche darstellen.
„Die Situation, dass man nach dem Stromverkauf eineinhalb Jahre auf die Bezahlung warten kann, schreckt selbst diejenigen ab, die bereits über eine eigene Stromerzeugung verfügen“, stellt Prokip fest.
Unvollkommene Inkassomechanismen, fehlende finanzielle Garantien für Marktteilnehmer sowie die regelmäßige Zerstörung des Energiesystems aufgrund des Krieges mit Russland verschärfen die Krise nur.
Die Werchowna Rada der Ukraine hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der teilweise das Schuldenproblem lösen soll, laut Prokip handelt es sich dabei jedoch nur um vorübergehende Maßnahmen.
„Systemische Veränderungen sind notwendig, um den Markt auszubalancieren und die Schulden schrittweise abzubauen.“ „Da helfen administrative Methoden nicht“, betont der Experte.
Er fügt hinzu, dass nur eine proaktive Politik die Voraussetzungen für die Entwicklung einer neuen Generation schaffen kann, was angesichts der regelmäßigen Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine von entscheidender Bedeutung ist.
Die Florence School of Regulation (FSR) wies in ihrem Bericht auch darauf hin, dass der Grund für die Situation das Fehlen von Inkassomechanismen und das Fehlen wirksamer finanzieller Garantien sei. Dies verschlechtert nicht nur die Liquidität des Marktes, sondern untergräbt auch seine Investitionsattraktivität.